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Aktuelles
Interessantes aus Regenstauf:
Der Seniorenbeauftragte sucht Mitstreiter
Michael Drindl, Seniorenbeauftragter des Markt- wahr, sondern vermittelt entspre-
gemeinderates, ist 72 Jahre alt und fit. „Es nervt chende Dienstleistungen.
schon ab und zu, dass manches nicht mehr so Vor Corona gab es in Regenstauf
leicht geht wie früher“, gibt er schmunzelnd zu. Er ein breites Angebot für Senioren.
selbst hat sich als Motto für diesen Lebensabschnitt Der gesellige Teil fand vor allem im
folgenden Satz zu eigen gemacht: „Altwerden ist Kultur- und Mehrgenerationenhaus
nichts für Feiglinge.“ statt, das aktuell geschlossen blei-
Seit 2002 sitzt Drindl für die Freien Wähler im Ge- ben muss. Das Seniorencafé, die
meinderat. Seit der Zeit engagiert er sich, bis April Tanz- und Spielnachmittage, der ge-
2020 zusammen mit Marktgemeinderätin Paula meinsame Mittagstisch oder auch Seniorenbeauftragter Michael Drindl wünscht sich breite Unterstüt-
Wolf (SPD), als Seniorenbeauftragter. Seit Mai 2020 die Ausflüge wurden von vielen Se- zung in der Seniorenarbeit.
hat Michael Drindl dieses Amt alleine inne. Bis 2014 nioren gerne wahrgenommen. Die
leitete Michael Drindl das Caritas-Seniorenheim am Tatsache, dass all dies momentan nicht stattfinden meinde, diese sollten sich aber unter einem Dach
Ort. Viele Regenstaufer kannten ihn über Jahrzehnte kann, verstärke die Einsamkeit, bedauert Michael zusammenschließen. Für ältere Mitbürger wäre es
in dieser Position. Deshalb ist er für sie bis heute der Drindl. wichtig, dass es eine zentrale Nummer gibt, unter
fachkundige Ansprechpartner, wenn es um Fragen Doch auch wenn die Pandemie derzeit Treffen der sie Hilfe bekommen. Dort müsse dann das
rund um das Alter geht, vor allem um das Altwerden im größeren Kreis ausschließt, versichert Michael Hilfsangebot koordiniert werden.
in den eigenen vier Wänden. Drindl ist Kreis- und Drindl: „Ein Gespräch am Telefon ist jederzeit mög- Drindl hofft: „Wir brauchen einen Pool von Helfern,
Ortsvorsitzender beim VdK und Seniorenbeauftrag- lich. Egal um was es geht, man kann mich jederzeit damit wir wissen, was wir anbieten können. Je mehr
ter der Fraktion der Freie Wähler im Kreistag.
anrufen. Ich versuche dann, Hilfe zu vermitteln.“ Im wir sind, umso vielfältiger können wir helfen.“ Doch
Wann beginnt das Alter? Gespräch, weiß Drindl, dauere es oft seine Zeit, be- so, wie sich Bedürftige oft nicht melden würden,
Wer ist eigentlich Senior? Diese Frage stellt sich vor man ein Problem festmachen könne. Erst dann hielten sich auch die zurück, die eigentlich bereit
auch der Seniorenbeauftragte selbst immer wieder. könne man Wege zu dessen Lösung aufzeigen. wären sich zu engagieren. Drindl: „Helfer fallen
Manche Statistiken ziehen die Grenze schon ab Manchmal helfe aber schon das Gespräch an sich, einem nicht vor die Füße, die muss man entdecken.“
einem Lebensalter von 55 Jahren, andere nehmen damit Senioren sich nicht allein gelassen fühlen. Freimütig räumt er ein, dass auch er selbst oft davor
den Eintritt ins Rentenalter als Schwelle. Für Michael Die Aufgabe teilen zurückschreckt, andere um Hilfe zu bitten. Als Unter-
Drindl steht auf jeden Fall fest: „Die Alten sind heute Als Michael Drindl sein Amt noch gemeinsam stützung denkt er vor allem an rüstige Seniorinnen
länger jung.“ Manchmal fällt ihm die Einsicht über mit Paula Wolf ausübte, gab es zwischen beiden und Senioren und wirbt für deren Engagement:
den eigenen Status selbst schwer: „Mit 72 bin ich eine klare Aufteilung der Aufgaben. „Die Paula war „Der Mensch braucht eine Aufgabe.“ Gerade auch
eigentlich alt. Aber ich fühle mich nicht so. Ich rede immer für das Praktische zuständig“, blickt Drindl Männer wären als Helfer sehr willkommen.
von ‚den alten Leuten‘, dabei gehöre ich längst dankbar zurück. Er selbst hingegen war und ist Neuwahl des Seniorenbeirates
selbst dazu.“ Ansprechpartner, wenn es um Notfallmappe, Pati- In Sachen praktischer Hilfe hatte Paula Wolf den
Aber ganz egal, wo jeder seine ganz persönliche entenverfügung oder Vorsorgevollmacht geht. Mit Seniorenbeirat des Marktes um sich geschart. Dort,
Altersgrenze zieht, für Michael Drindl bleibt ein der Pandemie, sagt er, sei das Interesse an diesen sagt Drindl, stünden Neuwahlen an. Wegen der Pan-
Punkt in seinem Engagement entscheidend: „Ich Fragen deutlich gestiegen. Auch wenn es um Mög- demie, bedauert er, habe man es aber noch nicht
will als Seniorenbeauftragter die politische Arbeit lichkeiten der Pflege zu Hause, um die Organisation einmal geschafft, die Mitglieder des scheidenden
im Marktgemeinderat so beeinflussen, dass wir von praktischer oder finanzieller Unterstützung Seniorenbeirats zu verabschieden. Dies, versichert
Alten so lange wie möglich aktiv am Leben im Ort oder um den Umzug in ein Seniorenheim geht, hilft er, solle aber so bald wie möglich nachgeholt wer-
teilnehmen können.“ Michael Drindl weiter. den. Der Seniorenbeauftragte wünscht sich eine
Koordination von Angeboten Der Seniorenbeauftragte blickt voraus auf die Zeit enge Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat.
Der Seniorenbeauftragte, so sieht es das Amt vor, ist nach der Corona-Pandemie. Bevor man ein umfang- Auf die Frage, wie seine eigene Perspektive fürs Al-
Ansprechpartner für Senioren und Seniorinnen der reiches Angebot anbieten könne, müsse sich die ter ausschaut, schmunzelt Drindl. „Eine Wahrsagerin
Marktgemeinde und auch für deren Angehörige. Seniorenarbeit neu aufstellen, sagt er. Er wünscht hat mir mal gesagt, ich würde 92 Jahre alt.“ Seine
Außerdem berät er den Marktgemeinderat in allen sich dringend wieder eine Doppelbesetzung des Antwort damals lautete: „Das wäre schön. Mehr will
Fragen, die Belange älterer Mitbürger betreffen. Ein Ehrenamtes. Am liebsten wäre ihm wieder eine Frau ich gar nicht wissen.“
Beispiel hierzu ist der barrierefreie Ausbau der Bür- in dem Amt. Kontakt zum Seniorenbeauftragten:
gersteige. Der Seniorenbeauftragte ist Ansprech- Zentrale Anlaufstelle Telefon 09402/87 22 oder 0171/656 0 303,
partner für die Anregungen einzelner, aber auch Der oder die Seniorenbeauftragten des Marktes, Mail: drindl@web.de
von Selbsthilfegruppen oder Wohlfahrtsverbänden. betont er, bräuchten breite Unterstützung. Zwar
Er nimmt selbst keine Aufgaben in der Altenhilfe Text / Foto: Sabine Norgall /Markt Regenstauf
gebe es verschiedene Hilfsangebote in der Ge-
B16 aktuell Februar 2021 - 7 -